Unsere Kinder haben sich an unsere vegane Lebensweise angepasst und gewöhnt. Das klingt jetzt vielleicht so, als hätten sie aufgegeben nach anderen Dingen zu verlangen. Dem ist nicht so!
Sie sind ganz normale kleine Persönlichkeiten mit dem Bedürfniß nach Süßigkeiten und ungesundem Essen, wie Mischköstler und Vegetarier auch. Auch ich muss mit ihnen erklären, das sie den Appetit verderben, wenn sie noch kurz vor dem Abendessen naschen.
Ich glaube ich habe bei der Ernährung viele Dinge intuitiv richtig gemacht, indem ich den beiden täglich eine bunte Mischung an Obst und Gemüse zur freien Verfügung gestellt habe. Immer bunt (viele verschiedene Farben und auch wechselnde Obst und Gemüsesorten und sie aufgeschnitten habe).
Wie alle Kinder haben sie ihre Lieblingssorten und mögen manchmal auch lieber das süße Obst als Gemüse, aber die Mischung machts. Kinder greifen nach verschiedenen Sorten und anders als wenn sie einen ganzen Apfel essen würden, greifen sie auch zu Paprika, Möhre, Trauben, Kohlrabi, Süsskartoffeln, Fenchel, Gurke, Heidelbeeren, Mandarinen, Datteltomaten.....
Wichtig auch, neue Sorten nur behutsam einführen nach Möglichkeit einzeln. Kinder greifen nur herzhaft zu Obst und Gemüse welches sie mögen und vertragen. Vertrauen sie der Natur, essen sie das was ihr Körper braucht, man muss ihnen nur die Anreize geben.
Aus Erfahrung mit Freunden meiner Kinder weiß ich wohl, dass es Kinder gibt die wenig Obst und Gemüse essen. Oft liegt es wirklich daran, dass sie nicht die Möglichkeiten hatten und es nicht kennengelernt haben, immer wieder probieren zu können und auch mal etwas zu essen was nicht Gurke und Tomate heißt.
Hand aufs Herz, esst Ihr als Eltern viel Obst und Gemüse auch mal roh oder als Salat?
Ihr seid ein Spiegel für Eure Kinder. Eure Gewohnheiten werden auch ihre, egal ob gut oder schlecht.
Habt Geduld und wichtig ist immer wieder probieren und wenn sie nur ein oder zwei Stücke essen bevor es ein Marmeladenbrot gibt. Jedes Stück ist ein kleiner Sieg und was es immer wieder gibt, kann nicht schlecht sein.
Ich werde oft gefragt, ob meine Kinder nicht etwas vermissen?
Kaum.
Es gibt auch bei uns Tage da greifen wir zu hoch verarbeiteten Lebensmitteln. Das bleibt nicht aus, auch wenn ich täglich frisch koche, greife ich auch mal zu Pommes, Schnitzel, Petties..... und ich finde es nicht schlimm. Ich bin froh das es mittlerweile gute Produkte gibt, die aussehen wie ein Schnitzel und auch sehr lecker sind und man sich fragen muss, ist das jetzt wirklich vegan? Es ist bei uns nicht die Regel, eher eine Ausnahme. Dazu gibt es Gemüse oder Salat.
Bei der veganen Ernährung heute gibt es die Möglichkeit auch Produkte zu kaufen, die täuschend echt an das Original heran reichen (wenn man das so sagen darf☺️).
Wenn wir das Bedürfnis haben mal einen veganen Käse oder vegane Wurst aufs Brot zu essen und es den Kindern, als Belag auf dem Pausenbrot mitgeben, warum denn nicht? Wenn meine Kleinen ein gesundes Vollkornbrot mit veganer Salami essen und dazu ein paar Stücke Obst und Gemüse zu sich nehmen, freue ich mich und kann darüber hinwegsehen, das Hummus vielleicht die bessere Alternative gewesen wäre.
Kinder unterhalten sich auch mehr über Essen als wir als Eltern manchmal denken. Redet mit den Kindern, klärt sie auf, redet mit ihnen kindgerecht (keine schockierende Bilder o. ä.). Beantwortet ihre Fragen und sie beziehen Position und sie werden es schaffen klar und sachlich zu erklären, warum sie so leben, wie sie leben.
Ich erlebe es immer wieder wie meine Emma (9) es schafft, durch sachliche Gespräche sogar Erwachsene zum Zuhören zu bringen, die dann Fragen stellen und Interesse zu wecken, ohne belehrend oder vorlaut zu wirken.
Als Fazit kann ich nur sagen: Es lohnt sich!
Meine Kinder sind gesund und glücklich. Ich bin beruhigt, ich kann meinen Kindern in die Augen sehen und sagen, ich habe nach besten Wissen und Gewissen versucht ethisch und ökologisch ein guter Mensch zu sein und habe auch ihre Zukunft aktiv mitgestaltet.
Herzlichst Eure Manuela
Marie fragt:" Wie macht Ihr das, wenn Ihr zu Nichtveganern eingeladen werdet? Kindergeburtstage oder so zum Beispiel.
Eine sehr häufige Frage, die mir tatsächlich auch schon sehr oft gestellt wurde.
Wir sind sehr gesellige und offene Menschen und freuen uns sehr über Einladungen und lernen gerne neue Menschen kennen. Da bleibt es nicht aus, dass die Lebensstile sehr unterschiedlich sein können, was für uns aber kein Hindernis darstellt.
Es ist noch nicht all zu lange her, da mußten wir für die Kinder alles dabei haben, von der Windel, über Wechselsachen, Essen..... und es war normal das man für die Zwerge Essen dabei hat. Spezielle Milch, Kekse ohne Kuhmilch....
Wir sprechen vorher ab, was man vorhat und fragen einfach nach, ob wir etwas mitbringen können. Oft ist der Gastgeber froh und dankbar, wenn man ihm helfend unter die Arme greift.
Sollte es nicht geklärt werden können, handhaben wir es wie bei einer Bottle Party und bringen einen leckeren Salat, gebackenen Kuchen, Würstchen oder Gemüsespieße zum Grillen mit. Natürlich so das jeder probieren kann.
Bisher ist es immer gut angekommen.
Manchmal wird dann ungläubig gefragt, ob es wirklich vegan ist. Unglaublich, Gemüse kann so lecker und vielseitig sein 😂
Ich erwarte nicht das sich alle auf uns einstellen, aber da ich gerne koche und backe, ist auch immer für ein Gastgeschenk gesorgt.
Herzlichste Grüße
Eure Manuela
Sabrina fragt: Ist es teuer, vegan zu leben?
Diese Frage kann ich nicht so leicht beantworten.
Es kommt darauf an, womit man es vergleicht.
Ein Beispiel: Vergleiche ich unsere bevorzugten Fleischersatzprodukte mit den Preisen von hochwertigem Biofleisch das nicht aus der Massentierhaltung kommt, welches auch nicht im Supermarktregal erhältlich ist, dann ist es vergleichsweise günstig.
Vergleicht man es mit Billigfleisch aus dem Supermarkt, verpackt und kaum nachvollziehbar woher es stammt, ist unsere Ernährungsweise teurer.
Dieser grobe Vergleich sollte aber niemanden abschrecken.
Man kann auch gute Bioprodukte im Supermarkt kaufen! (Nicht jeder hat in der Nähe einen Bauernhof oder Bioladen)
Frisches Obst und Gemüse ist oft günstiger als man annimmt und im Kühlfach ist es auch einige Tage haltbar.
Wichtig dabei saisonal und regional kaufen, das ist gut für die Ökobilanz und den Geldbeutel.
Auch bei Bioprodukten kann man nach Angeboten schauen und am Ende des Monats macht es die Mischkalkulation. Wenn man einige teure Fertigprodukte gekauft hat, die ordentlich zu Buche schlagen, dann spricht nichts dagegen eben auch mal Pfannekuchen, Reibekuchen oder Gemüsesuppe mit Nudeln (Gemüsereste verarbeiten) zu kochen.
Es ist wichtig den Überblickt zu behalten und oft ist es am Anfang etwas teurer, wenn man sich ausprobiert und sich neue Produkte, wie Mandelmus, Tahin oder Gewürze zulegt.
Es lohnt sich.
Versucht selbst zu kochen, lernt die Lebensmittel kennen, kocht mit euren Kindern zusammen, lasst sie probieren. Gemüse kann man wirklich roh essen, Gewürze duften wunderbar, lasst Euch auf neue Geschmackserlebnisse ein und lernt ein neues Miteinander kennen.
Essen kann so viel mehr sein, als eine Mahlzeit auf den Tisch zu stellen und den Hunger stillen.
Hier eine Liste mit Produkten die am Anfang helfen, viele Gerichte einfach zu veganisieren oder einfach mal neu auszuprobieren.
-Soyasosse (Tamari)
-Vollkornnudel
-Räuchersalz
-Hefeflocken
-Umesu
-Kidneybohnen
-Cashewmus
-Mandelmus
-Smoky Paprika
-Feto (Veganer Mozzarella)
-Tempe oder Räuchertofu
-Kalar Namak
-Tahin
Liebe Grüße
Eure Manu